Fünf Themengebiete, zwölf Kurse und 36 Videos: Das „Inbound-Marketing“-Zertifikat von HubSpot vermittelt jedem Nutzer kostenlos die wichtigsten Marketing-Praktiken. Von der Keyword-Recherche, über das Erstellen einer Landing Page und deren Sinn bis hin zur Planung einer Verkaufsstrategie erklären die verschiedenen Dozenten wie Inbound-Marketing funktioniert. Aber lohnt sich das Zertifikat? Ich habe die Probe aufs Exempel gemacht und bin zurück auf die Schulbank der HubSpot-Akademie.
Als SEO-Texterin und Digital Native hatte ich vor dem Kurs natürlich eine gewisse Ahnung davon, wie ich Blogposts verfasse, welche Bedeutung Suchmaschinen im Online-Marketing einnehmen und wie der Einsatz einschlägiger Social-Media Plattformen das Ganze abrundet.
Bei Begriffen wie CRM, Calls-to-Action oder der Buyer Persona erschöpfte sich mein Vorwissen jedoch schnell. Nach der kurzen Registrierung auf HubSpot.de und einer umso längeren Prokrastinations-Phase, in welcher ich drei Folgen einer Serie anschaute, startete ich meine Reise durch die Welt des Inbound-Marketings.
Klare Struktur – kleine Schritte
Das Zertifikat ist als Anfängerkurs konzipiert und führt Schritt für Schritt in die Thematik ein. Im Fokus des Kurses stehen die Unterschiede zum klassischen Marketing und wichtige Grundbegriffe der Inbound-Methode.
Das Zertifikat besteht aus fünf Bereichen, welche zusätzlich in zwölf Einzelkurse gegliedert sind und jeweils drei aufeinander aufbauende Videos beinhalten. Dadurch ist man als Zuschauer zu keinem Zeitpunkt mit neuen Informationen überfordert. Die kleinen Lerneinheiten und die freundlichen Lehrpersonen schaffen eine sehr nutzerorientierte Struktur.
Diese erinnerte mich eher an meine Schulzeit als an trockene Vorlesungen in einem überfüllten Lesesaal. Natürlich durfte hierbei das "Ausfragen" am Ende jeder Lehreinheit nicht fehlen.
Doch keine Angst, das Prozedere klappt sehr gut. Die Testfragen während der Videos werden auch nicht benotet, die richtigen Antworten hingegen ausführlich erläutert.
Anschauliche Beispiele und Learning by Doing
Für jeden der zwölf Einzelkurse stellt HubSpot noch zusätzliche Lernmaterialien zur Verfügung. PowerPoint-Folien, Transkripte und ein Lernleitfaden runden die ausführlichen Videos perfekt ab. Am Ende jedes Kurses fasst der Sprecher die Inhalte nochmals kompakt zusammen und kontextualisiert sie auch anhand von realitätsnahen Beispielen.
So dient die Internetseite der US-amerikanischen Baumarkt-Kette „Home Depot“ als Exempel für eine Firma, die ihren Kunden nutzerfreundliche und informative Inhalte anbietet.
Darüber hinaus erhält man in jeder Einheit Einblick in relevante Tools zur Umsetzung. Natürlich liegt hier der Schwerpunkt auf den HubSpot-Anwendungen, doch auch andere Tools wie „Google Analytics“ sind praktischer Teil der Schulung. Besitzt man eine eigene Firma oder Website, kann man das Gelernte sofort in die Tat umsetzen – Learning by Doing also.
Körperfit trifft auf Keyword-Training
Besonders nützlich ist die Möglichkeit, den Lernstoff auch als Podcast anhören zu können. Zwei der Einheiten habe ich daher im Fitnessstudio bearbeitet und so nicht nur meinen Körper trainiert sondern, auch meine SEO-Kenntnisse.
Der Podcast ist jedoch nur in englischer Sprache verfügbar, deswegen sind hier gute Fremdsprachenkenntnisse notwendig. Auch die Videos sind nur auf englisch vertont und stehen mit deutschen Untertiteln zur Verfügung. Vor allem für alle, die der englischen Sprache nur bedingt mächtig sind, könnte dies durchaus eine deutliche Hürde darstellen.
Anspruchsvolle Testfragen, aber machbar
Der abschließende Online-Test deckt jede Einheit des Kurses mit ausgewählten Fragen ab. Anders als zu Schulzeiten achtet hier kein Lehrer darauf, ob man beim Banknachbarn abschaut.
Mit dem Nachbar meine ich hier das Internet. Während der Prüfung ist es durchaus möglich, die Testoberfläche zu verlassen und im Internet oder in den Kursmaterialien nach den richtigen Antworten zu suchen.
Da die Fragen jedoch auch Transferdenken verlangen, ist ein gewisses Verständnis notwendig, um alles korrekt zu beantworten. Allein um das Gelernte später erfolgreich anwenden zu können, ist Schummeln allerdings wenig sinnvoll.
Hat man die Kursinhalte aufmerksam verfolgt und besitzt Interesse am Thema, so besteht man den Test auch ohne Spicker mit einem guten Ergebnis.
Klar, zum international gefragten Marketing- und Sales-Experten werden Sie durch ein Zertifikat, das sie in wenigen Stunden erhalten, nicht. Die Inhalte des Kurses erleichtern jedoch den Einstieg in die Thematik ungemein. Auf diese Weise erhalten Sie eine gute Grundlage auf Ihrem Weg zum Inbound-Profi.