Kennen Sie das auch? Sie haben eine Idee, sie entfällt Ihnen, dann poppt sie im Vorderhirn wieder auf. Sie kritzeln schnell ein paar Notizen dazu auf ein Blatt Papier, rufen dann Ihre E-Mails ab, rasen zum Mittagsmeeting, holen sich eine Tasse Kaffee, setzen sich dann wieder an den Schreibtisch … um Ihre Notizen zu lesen und zu merken, dass Ihnen die Idee eigentlich überhaupt nicht gefällt.
Vermutlich fällt es Ihnen nicht allzu schwer, einen Blogpost runterzutippen, wenn die initiale Idee mal da ist. Aber die Idee erst einmal zu haben, ist unter Umständen der schwierigste Schritt auf dem Weg zu einem neuen Blogpost. Wie oft saßen Sie schon vor einem Bogen digitalen Papiers, während der Cursor Sie fordernd anblinkte und die weiße Leere Sie zu verhöhnen schien? Schade, dass man seinen Bildschirm nicht zusammenknüllen und in den Mülleimer unterm Schreibtisch schmeißen kann … Und die Muse lässt sich natürlich auch nicht immer zur gewünschten Zeit krallen.
Braucht es immer einen Glühbirnenmoment für einen blog?
Bloggen ist also nicht immer einfach. Aber: So weit, dass Sie Ihren Screen aus dem Büroturm schmeißen, müssen Sie auch nicht gehen. Um Blogbeiträge am Band zu produzieren, sind Sie nicht dem Schicksal der mystischen Momente ausgeliefert, in denen Ihnen eine Glühbirne über dem Scheitel aufploppt. Es geht viel mehr um Organisation, um Vorausplanung.
Und darum, dass Sie Ihre Idee ordentlich für sich arbeiten lassen. Wann auch immer Sie also eine Idee für einen spritzigen Blogpost haben: Halten Sie inne! Lassen Sie Ihre Finger nicht gleich über die Tasten klackern. Konzentrieren Sie sich erst einmal darauf, so viele Unterideen, -themen bzw. -aspekte wie möglich aus der vermeintlich nur für einen Post ausreichenden Idee zu pressen. Und so geht’s:
Von einer Idee zu vielen – eine Übung
Wir haben für Sie einen Weg gebastelt, die zeigt, wie Sie eine einzige Idee dazu nutzen können, um gleich mehrere Blogposts daraus zu kreieren. In der folgenden Übung arbeiten wir mit drei Kernfragen beim Erstellen eines Blogposts:
- Wer ist das Zielpublikum?
- Welche Struktur hat der Beitrag?
- Welches Format wird gewählt?
Ganz im Sinne Ihrer Content-Strategie arbeiten Sie möglicherweise mit mehr Aspekten, aber wir beschränken uns der Übersichtlichkeit hier auf jene drei.
1. Denken Sie sich ein solides Thema aus, das Ihr Zielpublikum jubeln lässt
Das Schwierigste daran, viele Blogpostideen zu finden, ist sicherlich, die allererste an Land zu ziehen. Und um die Blogideenproduktionsmaschine in Gang zu setzen, brauchen Sie natürlich mindestens mal diese eine. So viel knallharte Realität muss sein.
Der in der Illustration beschriebene Ideengenerator funktioniert am besten, wenn Sie mit einem Thema beginnen, das von fesselnder Bedeutung für Ihr Zielpublikum ist. Seien Sie ehrlich und streng mit sich selbst: Nicht der Blogeintrag, der Ihnen persönlich am besten gefällt, ist auch unbedingt der beste für Ihr Publikum.
Zielführender ist es, den Nerv der Zeit zu treffen bzw. die Bedürfnisse und Interessen Ihrer Zielgruppe zu bedienen. Wenn Ihnen nur Fragezeichen vor Augen schwirren und Sie nicht wissen, was denn wirklich ankommt, gucken Sie einfach, welche zwei, drei Ihrer bisherigen Blogposts am besten abgeschnitten haben, also echte „Topperformer“ sind, um mal mit ein bisschen Businesssprech zu schleudern.
Social Media zu scannen ist auf dem Weg zur Erkenntnis, was Ihre Kunden aktuell bewegt und nach welchen Antworten sie suchen, auch ein großartiges Werkzeug. Haben Sie Kollegen, die noch näher am Kunden arbeiten als Sie? Dann trinken Sie den nächsten Kaffee mit genau diesen.
Damit Sie Ihre potenziellen Kunden erreichen können, ist eine effektive Zusammenarbeit zwischen Vertrieb und Marketing sowieso unabdingbar. Wir haben hierzu zum Beispiel folgende Ideen für Sie zusammengetragen:
- Marketing und Vertrieb - 4 Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Zusammenarbeit
- Inbound Marketing und Vertrieb - Trends, Ziele und Herausforderungen
- Wie Technologien das Zusammenspiel von Marketing und Vertrieb ändern
Diese kleine Recherche liefert Ihnen sowohl quantitative als auch qualitative Hinweise darauf, was Ihr Publikum hören respektive lesen möchte. Und vielleicht drückt sie Ihnen auch gleich ein konkretes Thema in die Hand. Sobald Sie Ihr Thema gewählt haben, veredeln Sie es zu einer spezifischen Blogpostfragestellung.
2. Wählen Sie eine Kategorie hinter jeder Blogpostkernfrage, um verschiedene Blickwinkel einzunehmen
Treffen Sie eine Auswahl innerhalb der drei Kategorien, um Ihr Anfangsthema zu verfeinern und somit verschiedene Perspektiven auf das Thema zu finden.
- Bestimmen Sie zuerst Ihr Zielpublikum. Möchten Sie z. B. Entscheider oder Anwender ansprechen?
- Wählen Sie dann die Struktur Ihres Blogposts, z. B. eine How-to-Anleitung.
- Und schließlich das Content-Format. Hier gilt übrigens nicht: „Kreuzen Sie nur ein Kästchen an!“ Sie könnten z. B. innerhalb eines Posts Fließtext und eine Grafik und ein Foto unterbringen. Ziehen wir unser Beispiel von oben zurate: Als Musteridee schreiben wir das Grundthema „Social-Media-Etikette“ ganz oben hin. Darunter setzen wir in jede Zeile ein oder zwei Kreuzchen. Heraus kommt die erste Perspektive: ein Fließtext plus eine Stichpunktliste über Social-Media-Etikette speziell für CEOs.
- Und damit SEO sowie die Leser unseren Blogpost auch finden und mögen, kriegt der Text noch einen schmissigen Titel: „11 Social-Media-Etikette-Tipps für CEOs“.
Und schon haben wir den ersten Keks aus dem Ideenteig gebacken. War gar nicht so schwer, oder? Und wir sind noch nicht fertig …
3. Schrauben Sie an der Headline, bis neue Blickwinkel entstanden sind
Denken Sie an eins dieser farbenfrohen Kaleidoskope, die wir in der Kindheit mit erstaunten „Wooows“ bedachten. Die fitzeligen, glänzenden Elemente darin sind immer dieselben, und doch kommt niemals dasselbe Bild heraus. Schütteln Sie in diesem Sinne Ihre Blogelemente durch. Und schummeln Sie nun ein bisschen am Kaleidoskopgedanken vorbei neue Elemente in Ihre Headlines.
Statt Social Media im Generellen könnten Sie sich z. B. Twitter im Speziellen widmen. Oder das Ganze umdrehen und statt praktikablen Tipps die 11 No-Gos bzw. schlimmsten – und natürlich unterhaltsamsten – Social-Media-Etikette-Sünden präsentieren. Oder Sie schnappen sich eine Handvoll CEOs, die Ihnen bzw. Ihrem Blogbeitrag als glänzende Social-Media-Vorbilder dienen. Und schwupps haben Sie aus einer grundsätzlichen Idee schon vier gemacht.
4. Kreuzen Sie zur selben Idee andere Kategorien in der Liste an
Statt CEOs könnten Sie nun unter demselben Thema z. B. Social-Media-Debütanten adressieren. Wie wäre es mit einem Frage-Antwort-Text? Basierend auf einem Interview, das Sie mit einem Social-Media-Manager in den eigenen Reihen führen? Wenn’s etwas schneller gehen soll, erfüllt auch eine Linksammlung mit Erklärtexten rund um die besten Social-Media-Etikette-Tipps wunderbar ihren Zweck.
Schicken Sie die Musen in den Urlaub
Jetzt wissen Sie, wie der Blogideenhase läuft, nicht wahr? Vergessen Sie nicht, all Ihre Blogideen sicher zu speichern oder schon einmal eine Vorlage für jedes Unterthema anzulegen, damit Sie gleich loslegen können, wenn die Blogpipeline leerläuft. Je mehr Übung Sie im Themenfinden und Ideenschlachten bekommen, desto weniger müssen Sie auf die Übungsgrafik blicken. Dann wird Ihr Kopf automatisch den Ideenteig nach leckeren Keksformen abscannen. Und die Musenküsse dürfen Sie sich für private Projekte aufsparen.