Mensch oder Maschine – für wen schreibe ich denn nun meinen Content? Im Inbound Marketing ist unser Adressat klar. Natürlich soll hier der Content in erster Linie unsere Buyer Persona ansprechen und ihr mit nützlichen Informationen weiterhelfen. Doch was helfen die besten Tipps, wenn sie der Interessent bei seiner Suche nicht finden kann? Also schreiben wir doch besser für die Maschine?
In diesem Blogpost klären wir, in welchem Verhältnis SEO und Inbound Marketing zueinander stehen.
Google und Inbound ziehen an einem Strang
Ob Penguin, Panda, Pirate oder Hummingbird: Die Updates des geheimnisumwobenen Google-Algorithmus haben dafür gesorgt, dass die Nummer 1 der Suchmaschinen ihre Präferenzen über die Jahre schrittweise geändert hat. Während vor einigen Jahren noch die Keywords im Fokus standen, entwickelt sich Google nun seit geraumer Zeit hin zu einem Ranking-Mechanismus, der zunehmend auf der Relevanz und Autorität von Websites basiert. Damit verhindert Google zum einen Unsitten wie Keyword Spamming oder versteckter Text im Whitespace, zum anderen passt sich die Suchmaschine immer mehr dem User und seinen Bedürfnissen an. Denn die Interpretation von Suchanfragen, um die wirkliche Intention dahinter zu bestimmen, wird immer besser. Gleichzeitig werden aber auch die einzelnen Seiten im Web vermehrt nach ihrer Gesamtaussage und Relevanz für Suchanfragen indexiert. Mit Hilfe dieser Ansätze wird Google zunehmend treffsicher, sodass der Mensch vor dem Bildschirm meistens die Ergebnisse zu seiner Suchanfrage bekommt, die er auch erwartet.
Diese Entwicklung spielt Inbound Marketing in die Karten. Denn auch hier ist das oberste Content-Ziel, die Buyer Persona durch die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt zu unterstützen.
Inbound Marketing vs. SEO?
Die wichtigste Information zuerst: Weder SEO noch Inbound Marketing stehen für sich alleine. SEO kann ohne die richtigen Inhalte gar nicht funktionieren, weil die Suchmaschinen nichts auswerten können, was gar nicht da ist - und Inbound Marketing braucht SEO, denn die tollen Inhalte müssen auch erst einmal gefunden werden. Damit's nicht zu theoretisch wird, zeigen wir anhand eines praktischen Beispiels, warum Inbound Marketing und SEO so ein gutes Team sind:
Stellen Sie sich rein hypothetisch vor, Sie schreiben einen Blogpost für Ihre neu entwickelte Projektmanagement-Software. Sie sind extrem begeistert von Ihrem Produkt und schreiben euphorisch drauf los, weil sie von den Vorteilen restlos begeistert sind. Was Sie wissen: Das gefällt nicht nur Ihnen, sondern auch Ihrer Buyer Persona. Was Sie nicht wissen: Das alleine nützt nichts, weil Ihr Post davon alleine in den Suchmaschinen nicht gefunden wird. Denn vor lauter Schreibeifer haben Sie die klassischen Keywords vergessen - und wer in die Suchmaschine zum Beispiel “Projektmanagement Tool” eingibt, wird Ihren Blogpost vielleicht nicht (oder nur auf der x-ten Seite) ausgespielt bekommen. Das liegt dann daran, dass Sie keine Keywordrecherche durchgeführt haben und nicht an alle Suchbegriffe gedacht haben, die ein Interessent möglicherweise verwenden würde. ...außerdem haben Sie vielleicht nicht auf Überschriften, die richtige Gliederung oder Bilder mit ALT-Text geachtet - um nur einige SEO-Kriterien für Blogposts zu nennen.
Aber die Message wird klar: Damit relevanter Content gefunden werden kann, ist er auf SEO angewiesen. Im Gegensatz zu früher geht es jedoch heute auch gar nicht mehr so vordergründig um möglichst viele Keywords, sondern auch um interessanten Inhalt, in den Keywords ganz natürlich und selbstverständlich eingebaut sind.
SEO first
Tatsächlich ist es bei der Content-Produktion im Inbound Marketing ein sinnvoller Schritt, zusammen mit der Anwendung von gängigen Inbound Strategien auch eine Keywordrecherche durchzuführen. Nachdem man sein Produkt/seine Dienstleistung genau definiert und seine Buyer Persona(s) festgelegt hat, entwickelt man auf dieser Grundlage und den recherchierten Keywords Themen, die man mit den relevantesten Keywords anreichert.
Dabei könnten Sie bei der Content-Entwicklung folgendermaßen vorgehen: Legen Sie die Keywords fest, die für Ihre Buyer Persona(s) interessant sind. Überlegen Sie, nach welchen Phrasen ihr idealer Kunde voraussichtlich sucht, um ein Produkt oder eine Dienstleistung wie Ihres/Ihre zu finden (Stichwort semantische Suche). Behalten Sie die Ergebnisse dieser Vorbereitungen stets im Sinn, während Sie den Content erstellen – sei es für einen Blogpost, Content Offer oder eine Pillar Page.
Es geht dabei nicht darum, sich inhaltlich sklavisch an diesen Begriffen entlangzuhangeln. Aber: recherchierte und auf die Themen abgestimmte Keywords sind mit die beste Inspirationsquelle, um großartigen Content zu schaffen. Sie werden dann auch wie selbstverständlich in Ihre Inhalte mit einfließen, wo sie von den Webcrawlern und Ihren Interessenten schließlich gefunden werden.
SEO und Inbound Marketing in der Praxis
Ob Onpage SEO, Offpage oder Technische SEO: Suchmaschinenoptimierung kennt unterschiedliche Ansatzpunkte. Im Inbound Marketing ist vor allem auch der Aufbau von Topic Clustern und Pillar Pages wichtig. Dabei decken Sie alle wichtigen Aspekte Ihres Kernthemas auf einer langen Seite (= Pillar Page) ab und erstellen weiterführende, aber thematisch passende Inhalte (= Cluster Content). Ein solches Geflecht aus Themen signalisiert Ihrer Buyer Persona, dass Sie ein Experte auf Ihrem Gebiet sind.
Fazit
Die Antwort auf die Frage, für wen wir denn nun schreiben - Mensch oder Maschine - fällt als “unentschieden” aus, denn sie steht im Inbound Marketing nicht im Fokus. Moderne SEO-Maßnahmen sind an sich schon integrierter Bestandteil der Vorgehensweise beim Inbound Marketing. Viel mehr noch: SEO und Inbound sind das perfekte Team, wenn es um die Umsetzung von Inbound Strategien geht.