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SEO vs. User Experience? Beim Blogpost schreiben geht beides!

Es ist oftmals ein schmaler Grad zwischen SEO und User Experience und oft gilt es, sich für eine Seite zu entscheiden. Nicht so beim Blogpost schreiben!

Isabell Weiß
Isabell Weiß

Sep 12, 2017

SEO vs. User Experience? Beim Blogpost schreiben geht beides!

Es gibt einige Themen, bei denen mein Kollege Thomas Reitz und ich uns einfach nicht einig werden können. Der Grund dafür? Nun, in der Regel haben wir zwei verschiedene Ansatzpunkte, die oft schwer zu vereinen sind: Er hat die SEO-Kappe auf und ich meine User Experience-Brille. Und so diskutieren und argumentieren wir und versuchen schließlich meist, den schmalen Grad zu treffen, an dem beiden Ansätzen im ausreichenden Maße Rechnung getragen wird. Nicht so, wenn es um Blogposts geht! Da sind wir uns einig, denn: Beim Bloggen heißt es längst nicht mehr "SEO vs. UX"!

Vielmehr ist es so, dass etliche Maßnahmen zur onpage SEO gleichzeitig auch die Usability erhöhen und umgekehrt. Das liegt zu einem guten Teil auch daran, dass Google der Usability als Rankingfaktor in den letzten Jahren kontinuierlich einen immer höheren Stellenwert einräumt.

Werfen wir doch mal einen Blick auf die Gestaltungsmöglichkeiten, die es beim Bloggen gibt und die sowohl für die User Experience als auch die onpage SEO positive Wirkung haben können:

Überschrift

Überschriften aus UX-Sicht 

Die Überschrift ist die Visitenkarte eines jeden Textes und somit die einzige Chance für einen guten ersten Eintrug beim Leser. "Catchy" muss sie sein, interessant und, noch viel wichtiger: Relevant. Nur wer hier den richtigen Ton trifft und die passenden Formulierungen findet, schafft es, Leser zum "Klick" zu bewegen und sie so auf die eigene Website zu locken. Das ist gar nicht so schwer, wie es klingt, denn es gibt einige feste Regeln, mit deren Hilfe jeder gute Headlines schreiben kann.

Überschriften aus SEO-Sicht

Nicht nur für den Leser ist die Überschrift das erste, was er sieht. In der Regel wird der Page Title aus der Überschrift eines Textes generiert und ist somit auch für den Crawler der Suchmaschine mit das Erste, was er sieht. Und damit ihm gefällt, was er sieht, gibt es vor allem zwei Punkte zu beachten: Stellen Sie Ihr Target Keyword, also dass, worum es im Text geht, möglichst weit nach vorn und fassen Sie sich kurz. Mehr als 70 Zeichen sollten es auf keinen Fall sein.

URL und Metadescription

URL und Metadescription aus UX-Sicht

Neben dem Titel bekommen potenzielle Leser Ihres Blogposts in den Suchergebnissen noch zwei weitere Elemente angezeigt: Die URL der Seite und ihre Metadescription. Beides kann dazu beitragen, das Interesse zu stärken oder aber auch jäh abkühlen zu lassen. Bemühen Sie sich deshalb immer darum, in der Metadescription zusammenzufassen, was den Leser in Ihrem Blogpost erwarten – das Ganze bitte in maximal 150 Zeichen!

Kurz und knackig gilt auch für die URL: Viele Content Management Systeme generieren die URL automatisch aus dem Titel. Im Falle dieses Blogposts, den Sie gerade lesen, würde die URL dann folglich so aussehen: https://www.hoppe7.de/blog/seo-vs.-user-experience-beim-blogpost-schreiben-geht-beides

Nicht besonders schön, oder? Zwar immer noch besser als Konstruktionen à la https://www.hoppe7.de/blog/20170912_v45sY%C//f, aber gut lesbar ist beides nicht. Bemühen Sie sich also um eine "sprechende URL", die für das menschliche Auge und den menschlichen Verstand leicht les- und auffassbar sind.

URL und Metadescription aus SEO-Sicht

Analog zur Überschrift gilt aus SEO-Sicht in puncto URL: Fassen Sie sich kurz und stellen Sie Ihr Target Keyword möglichst weit nach vorne. Ergänzend dazu gilt noch die Empfehlung, Umlaute umzuwandeln und Sonderzeichen zu streichen, denn diese werden oftmals zu komplizierten Prozentkodierungen umgewandelt: Aus einem "ö" wird so ein "‚%F6‘", aus einem "=" ein "%3D". 

Die Metadescription ist bereits seit einigen Jahren kein Rankingfaktor mehr, trotz allem empfiehlt es sich, auch hier das Target Keyword nochmals aufzugreifen.

Textformatierung

Textformatierung aus UX-Sicht

Lesen Sie noch eine Tageszeitung? Oder wenigtens ab und zu eine Sonntagszeitung? Dann kennen Sie sie noch: Die Artikel, die im Blocksatz und Schriftgröße 8 gesetzt und somit ziemlich schwer lesbar sind. Beim gemütlichen Sonntagsfrühstück lesen Sie sie wahrscheinlich dennoch; schließlich haben Sie dafür bezahlt und gerade jede Menge Zeit und Muße. Online geht das aber gar nicht! Das Lesen am Bildschirm ist einfach viel anstrengender für Auge und Gehirn, darüber hinaus ist das Angebot und damit die Konkurrenz schier unermesslich groß. 

Für Sie heißt das: Machen Sie es Ihre Lesern möglichst einfach und angenehm, Ihre Texte zu konsumieren. Und zwar genau auf die Art und Weise, die Ihnen gefällt, sei es nun konsequent von vorne nach hinten gelesen oder schnell überflogen oder erst in der Mitte eingestiegen.

Sie erreichen eine möglichst gute Lesbarkeit vor allem über Elemente der Textformatierung, wie beispielsweise:

  • Absätze und Zwischenüberschriften
  • optische Hervorhebungen (fette oder kursive Markierung)
  • Listen und Aufzählungen
  • Verlinkungen (haben darüber hinaus den Vorteil, dass Sie Leser zu weiteren, relevanten Inhalten auf Ihrer eigenen Seite führen können (interne Links) und dass Sie, bei externen Links, von der Expertise des verlinkten Inhaltes profitieren können)
  • visuelle Inhalte

All diese Punkte können als Gestaltungselemente dienen und so dem Auge des Lesers hilfreiche Ankerpunkte liefern.

Textformatierung aus SEO-Sicht

Die oben genannten Gestaltungselemente sind auch perfekt geeignet, um die onpage SEO zu erhöhen: Wenn Sie Ihre Keywords (und auch semantisch verwandte Begriffe) in Zwischenüberschriften und fetten/kursiven Markierungen hervorheben, ist das für Google ein Indikator, dass Sie sich auch wirklich mit dem Thema befassen.

Achten Sie bei den Überschriften bitte darauf, hierarchisch vorzugehen: Die erste Überschrift, in der Regel der Titel, ist eine H1-Überschrift, die bitte auch pro Seite nur einmal verwendet wird. Die nächste Ebene – Zwischenüberschriften – entsprechen dann einer H2-Überschrift. Und wenn Sie ein Kapitel noch weiter gliedern wollen, erfolgt das logischerweise mit H3-Überschriften.

Mit internen Verlinkungen können Sie die Autorität Ihrer eigenen Seite zu einem bestimmtem Thema erhöhen. Achten Sie dabei darauf, statt eines allgemeinen Linktextes wie "Link in neuem Fenster öffnen" oder "Lesen Sie hier mehr dazu" individuelle Linktexte zu vergeben. Eine Untersuchung zeigt, dass es ideal ist, wenn der Linktext dem Seitentitel des verlinkten Inhaltes entspricht. Und visuelle Inhalte? Die sind nochmals ein Punkt für sich:

Bilder und Grafiken

Bilder und Grafiken aus UX-Sicht

Mit visuellen Inhalten können Sie einiges für eine leichte Lesbarkeit Ihrer Blogposts tun: Zum einen lockern Bilder den Textfluss auf und können, besser als Texte, Emotionen hervorrufen. Darüber hinaus sind gut gewählte Bilder dazu in der Lage, die Inhalte auf der Seite zu verstärken und untermalen. Infografiken beispielsweise sind das perfekte Mittel der Wahl, wenn es darum geht, komplexe Sachverhalte oder Abläufe komprimiert und verständlich darzustellen.

Bilder und Grafiken aus SEO-Sicht

Vom SEO-Standpunkt aus sind Bilder eine weitere Möglichkeit, um der Suchmaschine zu zeigen, wie intensiv Sie sich mit einem Thema auseinandersetzen und so das Ranking zu pushen. Denn nicht nur die Leser, auch Google mag Bilder und lässt so Seiten mit visuellen Inhalten automatisch ein wenig besser ranken – so sie denn optimiert sind!

Wie man Bilder optimieren kann? Zunächst einmal richten wir das Augenmerk auf Dateityp und -größe. Verwenden Sie lieber keine Formate wie .bmp, .tiff oder .svg, sondern bleiben Sie beim Altbewährten: JPEGs und PNGs funktionieren zuverlässig und werden nahezu immer fehlerfrei dargestellt. 

Um eine lange Ladezeit Ihrer Seite zu verhindern, empfiehlt es sich, bei der Dateigröße auf das Prinzip "So groß wie nötig, so klein wie möglich" zu setzen. Auch ein großformatiges Headerbild in HD muss nicht mehrere MB groß sein! Empfohlen wird, keine Bilder zu verwenden, die größer als 150 KB sind. Skalieren Sie Ihre Bilder also mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogrammes runter, bevor Sie sie einbinden. (Tipp: Einige Programme, wie beispielsweise Photoshop und GIMP, verfügen über die Option "Save for Web", die Ihnen automatisch eine möglichst geringe Dateigröße bei möglichst hoher Qualität gewährleistet!)

Und dann sind da noch die Meta-Daten: Ändern Sie den Dateinamen, bevor Sie das Bild in Ihr CMS hochladen, so, dass er Ihr Target Keyword enthält und eine eindeutige Zuordnung zum Kontext, in dem es stehen wird, möglich ist. Achtung: Umlaute und Sonderzeichen sind zu vermeiden! 

Wenn das Bild dann hochgeladen und eingefügt ist, gilt es unbedingt den ALT-Text anzupassen. Der Alt-Text dient dazu, eine Bilddatei mit einer Beschreibung des Bildinhalts anzureichern, da diese Information bei Bildern und Grafiken vom Google Crawler (noch) nicht gut erfasst werden kann. Auch hier sollte das Target Keyword wieder auftauchen.

Win-win-win-Stuation

Sie sehen es: Der Google Crawler und Ihre Leser haben gar nicht so unterschiedliche Interessen, wenn es um Blogposts geht. Tun Sie dem einen etwas Gutes, so freut sich auch der andere. Und wenn die beiden glücklich sind, so können Sie es auch sein, werden Sie doch mit einer guten Platzierung in den Suchergebnissen und jeder Menge Leser belohnt. Eine klassische Win-win-win-Situation also!

Isabell Weiß

Isabell war Inbound Marketing & Sales Consultant bei TRIALTA.

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