„Wir brauchen ganz, ganz dringend SEO-Nachhilfe“, jammerte ein erfolgreicher Mittelständler in Bad Hersfeld. „Ich weiß nicht warum, aber es läuft gewaltig schief: Niemand liest oder teilt den Content auf unserem Blog, und Infos auf Social Media verrotten einfach in der Timeline.“
Wer im Marketing arbeitet, dem kommen solche Klagen nur zu bekannt vor. Wenn etwas auf der Website nicht rund läuft, wird sofort das technische oder das Onpage-SEO dafür verantwortlich gemacht. Klar, wenn es um organische Suchresultate und die Rolle geht, die SEO dabei spielt, liegt der Buhmann nahe, oder?
Richtige Antworten am falschen Ort suchen
Häufig aber steckt hinter dem vermeintlichen SEO-Problem gar nicht SEO selbst. Es ist vielmehr der Content. Das Problem der meisten Unternehmen liegt also nicht darin, dass sie SEO-Traffic verlieren, den eigentlich ihr brillanter Inhalt generieren sollte, sondern dass sie einfach nicht genügend oder gar keinen brillanten Content haben …
Anstelle Zeit aufzuwenden, verbissen die SEO-Strategie verbessern zu wollen, ist diese Zeit viel effizienter investiert, sich auf die Inhalte zu fokussieren – denn diese sind schließlich das eigentliche „Fleisch“ der Probleme. Auch der aussichtsreichste SEO-Ansatz läuft langfristig ins Leere, wenn der Content nichts taugt. Diese Lektion hatte der Unternehmer aus Bad Hersfeld zähneknirschend zu lernen.
Denn als er seine Seite und seine Inhalte genauer betrachtete, musste er zugeben, dass die Inhalte weder auf die Zielgruppe zugeschnitten noch angenehm lesbar waren und kaum relevante und hilfreiche Informationen enthielten. Von dieser Erkenntnis kalt abgeduscht stellte der Geschäftsführer erleichtert fest, dass sein Geld, das er in SEO investiert hatte, trotzdem nicht verpuffen musste. Und gleichzeitig war er überrascht, das Pferd so lange von hinten aufgezäumt zu haben.
5 unschlagbare Vorteile von Inbound-Marketing
Wenn Sie es mit dem Inbound-Marketing wirklich ernst meinen, ist qualitativer Content ein absolutes Muss. Entscheiden Sie sich konsequent dafür, hochwertige Informationen zu teilen, dürfen Sie sich über fünf Vorteile freuen, die schwer zu schlagen sind:
- Sie ziehen die Aufmerksamkeit der richtigen, sprich an Ihrem Angebot wirklich interessierten Kunden auf sich.
- Sie stellen sicher, dass Ihre zukünftigen Kunden beständig Ihre Informationen konsumieren, und bieten ihnen damit immer wieder Berührungspunkte mit Ihrem Unternehmen, die für das Funktionieren von Inbound-Marketing unerlässlich sind.
- Sie bauen Ihre Marke als definitiv verlässliche Quelle für Informationen in Ihrem Geschäftsfeld auf.
- Sie pflegen ein Vertrauen, das die Interessenten unbedingt brauchen, um letztendlich zu Kunden zu werden.
- Sie erhöhen signifikant die Chance, dass Ihre Kunden zu Markenbotschaftern werden und Ihre Inhalte mit anderen teilen.
Wenn Sie Inhalte schaffen wollen, die Interessenten in Kunden verwandeln und Kunden in Markenbotschafter, sollten Sie drei Dinge sofort in Angriff nehmen.
Drei Baustellen, an denen Sie sofort den Spaten ansetzen können – und sollten
1. Seien Sie mit Ihrem Geschäft vertraut!
Je besser Sie über Ihr Geschäft bzw. Ihre Angebote und über die Rolle, die sie im Leben Ihrer potenziellen Kunden spielen, Bescheid wissen, desto besser sind Sie gerüstet, um Ihre Produkte und Services zu vermarkten.
Trommeln Sie Ihr Marketing-(Kern-)Team einmal in der Woche regelmäßig für ein Brainstorming zusammen. Der Inhalt des Meetings: Klarheit über die drei Hauptfragen finden – wer sind wir? Welche Ziele haben wir? Wer sind wir in den Köpfen unserer zukünftigen und bestehenden Kunden?
Das hilft ungemein dabei, sicherzustellen, dass wirklich jeder begreift, wofür die Marke steht, welche Rolle die Produkte und Services auf dem Markt spielen, wie sie von den Kunden und Mitbewerbern betrachtet werden und was die Marke anbietet, das niemand anders einfach so kopieren kann.
Während Sie gemeinsam die Fragen wälzen, halten Sie die Geschäftsziele immer im Blick. Teilen Sie sie mit allen Köpfen im Raum und nutzen Sie sie als Leuchtturm für jede Aktion, die das Team umsetzt. Am besten schreibt jemand ein kleines Protokoll, das er später an alle Beteiligten verschickt.
2. Seien Sie mit Ihren Kunden vertraut!
Die meisten Inbound-Marketiers halten es für den kritischsten Punkt, überhaupt wissen zu können, was die Kunden wollen. Und es ist tatsächlich die größte Hürde zu wissen, was die Kunden wollen und was sie von Ihrer Marke erwarten. Aber es ist keine unüberwindliche Aufgabe.
Um das herauszufinden, schauen Sie sich in einem ersten Schritt die Fragen und Kommentare an, die bei Ihrem Kundenservice, beim Sales- und beim Social-Media-Team landen, online, am Telefon oder im persönlichen Gespräch. Richten Sie dann den Fokus darauf, welche einzigartigen Lösungen Ihr Unternehmen für die Anfragen bietet. Was liefern Sie, das kein anderer tut? Da haben Sie’s!
Achten Sie speziell darauf, woher die meisten Kommentare kommen, vor allem in den sozialen Medien. Das hilft Ihnen zu erkennen, wo sich die meisten Ihrer Interessenten befinden bzw. genau jene, die sich am aktivsten damit beschäftigen, was Ihre Branche anbietet.
Geben Sie auch Acht auf diejenigen, die Ihre Informationen teilen: Haben sie viele Follower? Teilen sie viele Inhalte zum Thema? Haben ihre Blogs eine große Reichweite? Sind sie einflussreiche Personen? Das gibt Ihnen unschätzbaren Einblick darin, wo Sie nach solchen engagierten Personen suchen können und Informationen welcher Art von ihnen gelesen und geteilt werden. Außerdem bietet Ihnen dieses Vorgehen die Basis, um Buyer Personas zu entwickeln.
3. Über die Produktion hinausdenken.
Fragen Sie sich jetzt, was dieser Ratschlag mit Content-Qualität oder SEO zu tun haben soll? Die Antwort: alles! Der beste Weg, hochwertigen Content zu schaffen, ist, die stichhaltigsten Antworten auf die Fragen zu geben, die potenzielle und bestehende Kunden rund um die Produkte und Services haben, die Sie anbieten. Wenn Sie diese Fragen auf Ihrem Blog und Ihrer Website behandeln und die Inhalte per Social Media streuen, geben Sie Ihrem Content die Luft, die er zum Atmen braucht. Das Ergebnis?
- Sie steigern die Chancen für Traffic auf Ihrer Website.
- Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Marke und Ihr Content in den organischen Suchergebnissen weiter oben auftauchen.
- Sie schaffen damit unverzichtbare soziale Aktivitäten, die zu sozialen Signalen führen, die wiederum die Voraussetzung für Inbound-Links sind. Und das ist ein wichtiger Faktor, auf den Suchmaschinen bauen, wenn sie entscheiden, wer auf der ersten Trefferseite erscheint.
Das zu erreichen, ist gar nicht schwer. Noch mal zum Mitschreiben: Verwenden Sie die Informationen, die während des Brainstorming-Meetings gesammelt werden, um den Content auf Ihre Geschäfts- und Marketingziele abzustimmen. Dann schnappen Sie sich die Informationen, die Sie aus dem Kundenservice, dem Sales- und dem Social-Media-Team gewonnen haben, und schaffen kreative Blogeinträge und spritzige Social-Media-Posts, die auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt sind.
Starten Sie mit einem oder zwei Blogartikeln pro Woche. Sorgen Sie sich nicht um die Länge der Posts – setzen Sie sich als Ziel, die besten Antworten und aussagekräftige Grafiken zu publizieren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Informationen geteilt werden. Ist der Content auf Ihrer Website veröffentlicht, vergessen Sie nicht, ihn auf mindestens zwei Social-Media-Kanälen zu teilen. Dort haben Sie gleich die Möglichkeit, die Ohren nach weiteren Fragen zu spitzen und sich fürs Teilen der Beiträge zu bedanken. Jegliches Feedback hilft Ihnen, in Zukunft noch wertigere Inhalte zu stricken.
Jetzt heißt es aber nicht Füße hochlegen und Cocktail trinken. Nun wird fleißig weiter geschrieben, gepostet, geteilt, gemessen und aktualisiert. Natürlich arbeitet Ihr Content für Sie, während Sie tagsüber emsig an anderen Projekten arbeiten und nachts ruhig schlummern, aber erst einmal müssen Sie für den Content arbeiten. Inbound-Marketing ist keine Reise auf einer schnurgeraden Route, sondern eher eine Reise mit einer Menge an Umwegen und Schleifen. Aber dabei entdeckt man ja meistens die schönsten Plätze …
Und das wartet als Belohnung aller Anstrengungen auf Sie:
- Ihre Mitarbeiter verstehen die Bedürfnisse der potenziellen und bestehenden Kunden immer besser.
- Die Content-Qualität auf Ihrer Website steigt.
- Der Traffic auf Ihrer Website inkl. Kommentaren steigt – auch auf Produkt- und Serviceseiten.
- Auf Ihre Website wird häufiger verlinkt.
- Markenbezogener Content taucht in organischen Suchergebnissen weiter oben auf.
- Die sozialen Signale für Ihre Marke steigen.
Maßgeschneiderter Geschäftsanzug
Einer der besten Wege, um Ihre SEO-Performance zu steigern, ist also, hochwertigen Content als „Echtheitszertifikat“ für Ihre Marke zu schaffen. Je besser die Inhalte, desto einfacher ist es, sie zu teilen und die Aufmerksamkeit sowie das Engagement rund um Ihre Marke zu steigern. Die eindrucksvollsten Marken nutzen SEO, Social Media und Content im Zusammenspiel – nicht isoliert voneinander.