Fakt ist, die semantische Suche wird immer wichtiger im Zusammenhang mit der Platzierung in Suchmaschinen. Doch was bedeutet der Begriff überhaupt und wie muss sich Ihr Online Marketing verändern, um in den Suchmaschinen künftig erfolgreich zu sein? "Hauptsache Keywords" ist veraltete SEO-Denke, von der Sie sich unbedingt lösen sollten. Wir erklären Ihnen, warum.
Google ist auf dem Gebiet der semantischen Suche ganz klar Vorreiter, aber auch andere Anbieter wie Yahoo, Bing etc. nutzen Künstliche Intelligenz und Machine Learning zur besseren Bewertung von Inhalten. Erstmals wurde das Wissen von Semantik mit den Hummingbird Updates (2013) von Google eingeführt. Seitdem hat sich die semantische Suchmaschine, gerade im Hinblick auf Voice Search, durch zahlreiche Updates immer weiterentwickelt.
Google stellt heute mehr denn je den Nutzer und seine Ansprüche in den Vordergrund. Hierzu müssen die Algorithmen vorrangig die Qualität des Contents bewerten, nicht die Keyword-Dichte. Die gute Nachricht: Trotz Künstlicher Intelligenz bleiben Suchmaschinen Maschinen und Sie können eine Webseite gezielt für die semantische Suche optimieren.
Was ist semantische Suche?
Bei der semantischen Suche dreht sich alles um strukturierte Daten. Google ist im Kern eine datengetriebene Maschine, die laufend gefüttert werden muss, um Inhalte besser zu verstehen. Die Künstliche Intelligenz der Crawler (auch Bots genannt) befähigt die Suchmaschinen dazu, semantische Relevanz und Autorität der Inhalte zu bestimmen. Auf diese Weise wird heute Content indexiert .
Der „Google Index“ setzt sich aus allen gecrawlten (indexierten) Webseiten zusammen. Die Search Engine Result Pages (SERPs) zeigen folglich nur Seiten aus dem eigenen Index.
Wie funktioniert semantische Suche?
Eine Liste von Keywords abzuarbeiten, wird Sie in Zukunft also nicht mehr ans gewünschte Ziel führen, stattdessen benötigen Sie eine datenbasierte Strategie, die die Interaktion mit den Suchenden und die Beziehung zwischen verwandten Themen in den Fokus rückt. Sie müssen zum einen die Suchanfragen Ihrer Kunden verstehen und in relevanten Content verpacken und zum anderen die Semantik zwischen Themen erkennen und nutzen. Ein gratis Tool, das Ihnen dabei helfen kann, ist der WDF*IDF Textassistent.
Durch die Entwicklungen im Bereich Voice Search, gewinnt die semantische Suche an Bedeutung!
Automatische Spracherkennung und Deep Learning ermöglichen diese Art der Suche. Durch Voice Search hat sich die SERP in eine dynamische, auf Wissen oder Kauf fokussierte Umgebung verwandelt. Mit der Integration von Produktkarussellen, Featured Snippets etc. wird sie für den Suchenden zudem immer interaktiver. Position Null in Google erhöht auch den Traffic der hinterlegten Webseite maßgeblich, weshalb Sie auf Voice Search und Featured Snippets optimieren sollten. Weiter unten finden Sie konkrete Tipps hierzu.
Featured Snippets werden noch vor dem ersten regulären Suchergebnis angezeigt und daher auch als Position Null bezeichnet. In den Snippets können Definitionen des Begriffs, Bilder, Videos und wie hier Anleitungen als Liste sowie viele weitere angezeigt werden.
Wie bewertet Google also fortan den Content?
Eine große Rolle spielt hier qualitativ hohe User Experience (UX) und vor allem der Website Speed . Nutzer springen sofort wieder zurück auf Google und suchen nach Alternativen, wenn sich die Seite nicht schnell genug aufbaut. Bewertet wird hier auch die Zeit, die Google benötigt, um ein Suchergebnis für die Sprachverarbeitung zu rendern.
Für ein gutes Ranking im Semantic Web braucht es zudem eine festgelegte Informationsarchitektur und eine Cluster-Strategie.
Eine klare Informationsarchitektur ...
- erlaubt den Crawlern, den Content zu verstehen und wie er miteinander verbunden ist.
- stellt einen hierarchischen Pfad der Information sicher.
- bedingt einer guten UX.
Arten des Clustering:
1. Kookkurrenz Clustering: Hierbei werden Synonyme des gewählten Keywords ermittelt. Wenn diese im Text verwendet werden, kann Google den Inhalt besser verstehen und entsprechend der Suchanfrage im Ranking weiter oben platzieren.
Hierbei wird sogar das vergangene Suchverhalten des Google-Nutzers mit einbezogen. Könnte sich diese Person aufgrund der sonstigen Suchanfragen im Kontext Läufer eher für Schach oder Teppiche interessieren?
Das Wort Läufer hat die meisten verschiedenen Bedeutungen in der deutschen Sprache. Angenommen Sie schreiben einen Text über Läufer wird sich dieser wohl mit einer speziellen Art des Läufers auseinandersetzen. Indem Sie bspw. das Synonym Schachfigur verwenden, wird den Suchmaschinen klar, welche Suchanfrage zu diesem Ergebnis passt.
2. Weighted bigraph clustering: Google verwendet URLs aus den eigenen Suchergebnissen, um eine Ähnlichkeitsabfrage zu simulieren. Durch Klickraten lassen sich URL-Paare und somit semantische Cluster bilden.
Klickt ein Google-Sucher auf ein Ergebnis, klickt zurück auf die Suchergebnisseite und klickt wiederum auf ein anderes Ergebnis, dann ist es wahrscheinlich, dass diese ein ähnliches Thema bedienen. Somit erkennt Google Zusammenhänge zwischen verschiedenen Ergebnissen.
Taktische Tipps: Wie optimiere ich auf semantische Suche?
1. Entwerfen und optimieren Sie Content für Cluster-Themen und umfassende Kampagnen, nicht nur für Keywords.
Echten Mehrwert bieten und für Aha-Momente sorgen. In diesem Schritt sollten Sie sich auch unbedingt die Inhalte der Konkurrenz ansehen, die für das Thema ranken, das Sie bedienen möchten. Welche Inhalte werden dort behandelt und vor allem welche nicht? Die Erkenntnis sollten Sie nutzen, um vollständigen und einzigartigen Inhalt zu erstellen.
2. Verwenden Sie strukturierte Daten. So können die Crawler ihre semantische Intelligenz nutzen und die Seite besser verstehen.
Bei der richtigen Implementierung können Sie die Suchergebnisse zu Ihrer Website durch sogenannte Rich Results, auch bekannt als Rich Snippets, und den „Knowledge Graph“ erweitern. Bei Rich Results werden weitere Informationen zusätzlich zum Title, der URL und der Description in den Suchergebnisseiten angezeigt.
Rich Snippets (rechts) werden bis zu vier Mal häufiger geklickt als Webseiten auf den ersten drei Platzierungen (links).
3. Passen Sie die Informationsarchitektur der Website an die Customer Journey an!
Welche Suchanfrage könnte den Google-Nutzer auf diese Seite führen und was erwartet dieser? Diese Frage sollten Sie sich bei der Navigation, der Content-Optimierung und der gesamten Website-Struktur stellen.
4. Investieren Sie Ressourcen in die Pagespeed Optimierung!
Dieser Faktor gewinnt durch Mobile und Voice Search immer mehr an Bedeutung. Eine Möglichkeit speziell im mobilen Umfeld ist hier die Optimierung auf Google AMP (Accelerated Mobile Pages).
5. Bieten Sie Antworten auf sehr spezifische Fragen zu Ihrem Produkt oder Service an, um sich Featured Snippeds in Google zu sichern.
Bei der Optimierung für Featured Snippets (auch Rich Snippets) sollten Sie zudem die Möglichkeiten von strukturierten Daten im Hinterkopf behalten. Mit Ihnen können Sie der Suchmaschine Hinweise darauf liefern, ob es sich bei Ihrer Webseite bspw. um eine Produktseite oder eine Veranstaltung handelt.
SEO steht für Search Engine Optimiazation. Mit den Möglichkeiten der semantischen Suche wäre der Begriff Search Experience Optimization allerdings noch treffender. Somit legen Sie gleich zu Beginn das wesentliche Ziel Ihrer Website-Strategie fest: Semantik, Auffindbarkeit in den Suchmaschinen, gute User Experience und letztendlich vielversprechende Leads.