Die URL ist ein kurzer, aber extrem wichtiger Aspekt der Website. Die Gestaltung hat einen großen Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung und es gibt viele Punkte, auf die Sie achten müssen. Aber keine Sorge, wenn Sie erst einmal die wichtigsten Kniffe kennen, holen Sie ohne großen Aufwand mehr organischen Traffic auf Ihre Website.
Bevor ein neuer Blogbeitrag online geht, gilt der letzte Blick der URL. Ist sie zu lang? Wirkt sie vertrauenswürdig? Können Leser wie Suchmaschinen gleichermaßen etwas damit anfangen? Weil Sie sich vermutlich dieselben Fragen stellen, haben wir eine kleine Checkliste zusammengestellt. Damit Sie aus der kurzen Zeile das Maximum herausholen.
Wie ist eine URL aufgebaut?
Jeder Teil der URL erfüllt eine bestimmte Aufgabe. Es ist entscheidend, dass Sie diese verstehen, bevor Sie die URL optimieren.
Übertragungsprotokoll: http steht für Hypertext Transfer Protkoll. Es ist ein zwingender Bestandteil der URL, muss in den meisten Browsern aber nicht angegeben werden, da er automatisch gesetzt wird. Bei https steht das zusätzliche „s“ für Secure. Ein SSL-Zertifikat sorgt hier für eine Transportverschlüsselung der Daten.
Subdomain: Subdomains sind häufig blog.-, shop.-, mail.- oder lexikon.- usw., wobei beliebig viele gesetzt werden können. Sie grenzen einen Bereich der Website von der First-Level-Domain ab. Richten Sie diese nur ein, wenn Sie ein bestimmtes Ziel damit verfolgen. Weiter unten geben wir Ihnen wichtige Empfehlungen hierzu.
- First-Level-Domain: Sie ist das Herzstück der URL. Hier steht wahrscheinlich der Name Ihrer Firma.
- Top-Level-Domain: So bezeichnet man die Endung der Domain.
- Verzeichnispfad: Hier wird der Ordner abgebildet, in dem ein Dokument liegt. Dieser Verzeichnispfad kann mehrere Ebenen enthalten und ist von der Struktur des Servers abhängig.
- Datei: Hier erscheint der Name des Dokuments, das der Nutzer angezeigt bekommt.
Natürlich gibt es noch viele andere Bestandteile gerade im Bereich von dynamischen URLs. Wir möchten uns in diesem Beitrag allerdings auf die Basics beschränken. Weiterführend empfehlen wir Ihnen diesen Beitrag über die Vor- und Nachteile von dynamischen und statischen URLs für SEO.
WIE SIE IhRE URLS FÜR SUCHMASCHINEN OPTIMIEREN
1. STREICHEN SIE ÜBERFLÜSSIGE (FÜLL-)WÖRTER AUS DER URL
Wörter wie „und“ oder „das“ dürfen Sie getrost aus der URL nehmen, um diese damit kürzer und lesbarer zu machen – sofern der Sinn erhalten bleibt. Natürlich sollte die Formulierung auch nach dem Kürzen mühelos zu erschließen sein.
Die Länge der URL ist ganz klar ein Rankingfaktor für Google. Folgen Sie also der Regel „So lang wie nötig, so kurz wie möglich“.
2. BAUEN SIE RELEVANTE KEYWORDS EIN
Suchmaschinen und in nächster Instanz auch die Leser finden Ihren Blogpost unter anderem durch die Keywords, die in der URL enthalten sind. Damit der Leser nicht enttäuscht, weil fehlgeleitet ist, entscheiden Sie sich für Keywords, die tatsächlich auf den Inhalt des Beitrags hinweisen.
Wir haben uns im Falle dieses Posts für ein Longtail-Keyword entschieden und treffen mit dem Inhalt hoffentlich die Erwartungen, die wir mit der URL in Ihnen geweckt haben.
3. ACHTEN SIE AUF LESERFREUNDLICHKEIT
In Punkt 1 haben wir schon erwähnt, dass die URL auch nach dem Herausstreichen von Füllwörtern fürs menschliche Auge bequem les- und begreifbar sein sollte. Sie soll ehrlich erklären, was der User erwarten darf, wenn er die Seite aufruft. Gleiches gilt natürlich für die Suchmaschine.
Gucken Sie mal kurz in die Adresszeile Ihres Browsers. In der aktuellen URL finden Sie den Hinweis darauf, dass Sie sich innerhalb des Blogs von Trialta befinden, und ebenso, welches Thema Sie gerade studieren. Kurz gesagt: Die URL sagt Ihnen, wo Sie sind. Die Suchmaschine findet sich ebenfalls zurecht. Und es sieht nicht nach Spam aus. Also alles richtig gemacht.
4. ACHTEN SIE AUF SONDERZEICHEN IN DEN URLS
Nutzen Sie als Satz- oder Sonderzeichen am besten den Bindestrich. Schieben Sie einen davon zwischen jedes Wort. Prinzipiell könnten Sie auch mit Unterstrich, Plus oder Komma trennen.
Andere Sonderzeichen sollten Sie vermeiden, da sie häufig eine festgelegte Rolle in URLs innehaben. Ein Leerzeichen unterbricht die URL und kann dazu führen, dass die Website nicht erreichbar ist (404-Fehler).
5. VERMEIDEN SIE GROSsSCHREIBUNG IN DER URL
Im Prinzip wären große Buchstaben in der URL möglich, allerdings empfiehlt sich die Schreibweise in kleinen Lettern. Der Grund: Bestimmte Server treffen eine Unterscheidung zwischen diesen Varianten, was dazu führt, dass die URLs zweifach existieren. Ist dies der Fall, haben wir einen klaren Fall von „Duplicate Content“, was sich negativ auf die Suchmaschinenoptimierung auswirkt.
6. Setzen sie einen trailing slash
Der Trailing Slash „/“ trennt die einzelnen Verzeichnisse voneinander ab.
Hier zwei Beispiele:
- https://www.trialta.de/inbound-marketing-blog (ohne /)
- https://www.trialta.de/inbound-marketing-blog/ (mit /)
Beide Versionen sind zulässig. Allerdings müssen Sie sich entscheiden, häufig werden beide Versionen angeboten, ohne einen Redirect zu setzen. Das führt wiederum zu Duplicate Content und schlechteren Rankings.
Wir empfehlen, immer einen Trailing Slash zu setzen, damit für User und Suchmaschine klar ist, dass es sich um ein Verzeichnis und keine Datei handelt.
Ebenso wie beim Trailing Slash verhält es sich auch mit Dateiendungen wie .php und .html. Sie können dargestellt werden, müssen aber nicht. Hier gibt es keine Empfehlung, welche Variante besser ist. Sie sollten nur nicht beide Versionen zulassen.
Wir achten auf unsere URLs und die unserer Kunden! 😉Auch aufgeführt werden zu lange URLs und unzulässige Sonderzeichen.
Prüfen Sie “Duplicate Content”-Fehler durch einen technischen Crawl. Der Screaming Frog ist für dieses Anwendungsgebiet eine gute Hilfestellung – und in der Basisversion kostenfrei. Wenn Sie Ihre Website laufend technisch überwachen und optimieren möchten, empfiehlt sich ein kostenpflichtiges Tool wie Searchmetrics und Co. Wir sind Searchmetrics-Partner: Erfahren Sie hier mehr über die Profi-SEO-Plattform.
7. NUTZEN SIE HTTPS ALS ÜBERTRAGUNGSPROTOKOLL
Lange Zeit war ein SSL-Zertifikat nur für Onlinebanking und Shops relevant, wo sensible Daten preisgegeben werden. Das hat sich geändert. Wenn Sie Ihre Website noch nicht auf das grüne Schloss umgestellt haben, sollten Sie es jetzt tun!
Denn die Sicherheit ihrer Daten ist für viele Websitebesucher ein Muss. Die Suchenden sind mehr und mehr dafür sensibilisiert. Eine sichere Website ist ein Faktor für die User Experience und somit auch für das Ranking in Google. Marcus Tober, CEO von Searchmetrics, hat in einer Studie das Verhältnis der Websites mit https und http im Bezug auf die Positionen in Google untersucht.
Das Ergebnis: 87 Prozent der Websites in den Top-3-Platzierungen nutzten https als Übertragungsprotokoll, auf Platz 1 sogar 98 Prozent. Wenn Sie also auf Platz 1 sein möchten, kommen Sie um ein SSL-Zertifikat gar nicht herum. Lesen Sie hierzu Marcus Tobers Blogartikel „HTTPS-Verschlüsselung: Wie wirkt sich TLS/SSL auf Rankings aus?“.
8. VERWENDEN SIE SUBDOMAINS MIT BEDACHT
Erweiterung und Abspaltung der Hauptdomain. Abspaltung – genau hierin liegt die Tücke, die man bedenken sollte. Google betrachtet eine Subdomain nahezu wie eine eigenständige Domain. Das bedeutet, die Autorität der First-Level-Domain wird nicht vererbt.
Eine Subdomain sollte also bestmöglich nur dann zum Einsatz kommen, wenn sich ein Bereich thematisch von Ihrer Hauptwebsite abgrenzt. Beispielsweise wenn Sie eine unabhängige Veranstaltung planen.
Ist dies nicht der Fall, setzen Sie lieber auf Unterverzeichnisse. Somit können Sie den Linkjuice Ihrer Seite besser steuern und die Rankingchancen erhöhen.
9. IHRE TOP-LEVEL-DOMAIN MUSS VERTRAUEN WECKEN
Die Click-Through-Rate, also wie häufig Ihre Seite in den Suchergebnissen angeklickt wird, wirkt sich aktiv auf das Ranking aus. Würden Sie mit gutem Gefühl eine Website aufrufen, die mit „.click“ endet? Genau, wir auch nicht.
Häufig lassen sich Firmen zu solch einem Schritt verleiten, wenn der gewünschte Domain-Name schon vergeben ist. Sollten Sie in dieser Lage sein, werden Sie lieber noch mal bei Ihrer First-Level-Domain kreativ.
Fazit: Gefällt Ihre URL den Websitebesuchern, gefällt sie auch der Suchmaschine!
Natürlich gibt es technische Regeln, die Sie bei der URL-Struktur Ihrer Seite unbedingt beachten müssen, wie das Vermeiden von Duplicate Content. Im Grunde ist es aber doch so, dass die URL ein Signal für Nutzer ist, das sie klicken lässt oder auch nicht.
Wer seine Seite mit der größtmöglichen Nutzerfreundlichkeit ausstattet (SSL-Zertifikat, sprechende URL etc.), der hat das Beste für SEO getan.