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301- und 302-Redirect: Was ist der Unterschied?

Was ist der Unterschied zwischen einer 301- und einer 302-Weiterleitung? Und wie kann man einen Redirect einrichten?

Daniel Ahlers
Daniel Ahlers

Apr 20, 2017

301- und 302-Redirect: Was ist der Unterschied?

Die Weiterleitung von URLs ist ein Thema, welches häufig in den (für die meisten von uns) eher schwer verständlichen Fachbereich der Systemadministratoren angesiedelt wird. In manchen Fällen – vor allem wenn es um die Einrichtung eines Webservers, oder die Umleitung ganzer Domains geht – ist das auch durchaus korrekt. Dennoch ist es auch für Content Manager, Online-Redakteure und Online Marketer wichtig, über die grundlegende Bedeutung dieser Begriffe Bescheid zu wissen.

Wozu dienen URL-Weiterleitungen?

Diese Frage lässt sich relativ einfach beantworten. Grundsätzlich sorgt eine Weiterleitung dafür, dass Website-Besucher und Crawler, die eine bestimmte Seite (z.B. über einen Link, oder durch das Eingeben einer URL) aufrufen möchten, dann auf einen Inhalt geführt werden, der eigentlich unter einer anderen URL erreichbar ist.

Beispiel: Der Nutzer ruft einen Link zur Seite www.ihredomain.de auf und wird auf die Seite www.abc.de/hallo geschickt.

Soweit eigentlich ganz einfach. Man sollte jedoch beachten, dass es hierbei verschiedene Arten von Weiterleitungen (oder auch Redirects) gibt, die jeweils einem gewissen Zweck dienen. Für den Nutzer bleibt das Ergebnis im Prinzip dasselbe: Er landet auf einer anderen Seite. 

Damit Suchmaschinen Ihre Website und Ihre Inhalte richtig interpretieren können, ist es jedoch wichtig, dass Sie dem Crawler genauer zu verstehen geben, was es mit dieser Weiterleitung auf sich hat.

Diese Information teilt der Webserver dem Crawler über bestimmte Statuscodes mit, von denen es insgesamt acht unterschiedliche Varianten gibt. Ich werde mich aber im Folgenden auf die beiden wichtigsten (301 und 302) beschränken.

302-Redirect: "Moved Temporarly"

Durch den Statuscode 302 signalisiert der Webserver, dass es sich bei der Weiterleitung nur um eine vorübergehende Änderung handelt.

Ein Beispiel: Nehmen wir einmal an, Sie haben sich für ein Produkt eine spezielle Promotionaktion ausgedacht. (z.B. 10% Rabatt, wenn bis morgen bestellt wird). Sie möchten jedoch nicht den Inhalt der eigentlichen Seite ändern, weil diese bereits gut in den Suchergebnissen rankt. Stattdessen bauen Sie für diese Aktion eine Landing Page mit einer eigenen URL. Sie möchten aber, dass nur die Besucher zu dieser Landing Page geführt werden. Die Inhalte der normalen Produktseite sollen stattdessen im Index bleiben, um das gute Ranking nicht zu gefährden.

In diesem Fall sollten Sie die Adresse der Standard-Produktseite vorübergehend mit einem 302-Redirect auf die Adresse der Landing Page weiterleiten. 

Will der Crawler die Produktseite abrufen, signalisiert ihm der Webserver:

"Hallo lieber Crawler, ich weiß, du möchtest eigentlich den Inhalt der Seite www.ihredomain.de/produkt-x abrufen. Ich möchte jedoch, dass meine Besucher zwischenzeitlich stattdessen die Seite www.ihredomain.de/produkt-x-osterrabatt sehen. Das ist jedoch nur ein vorübergehender Zustand. Du musst dir also keine Gedanken zum Inhalt dieser anderen Seite machen, behalte einfach die normale Seite im Index. Diese Adresse ist nach wie vor gültig und wird auch bald wieder verfügbar. Bis bald!"

Die 301-Weiterleitung: "Moved Permanently"

Sie ahnen es vermutlich schon:  Bei einem 301-Redirect signalisieren Sie, dass es sich um eine dauerhafte Veränderung handelt. Nicht nur die menschlichen Besucher, sondern auch die Crawler sollen sich die neue URL ansehen.

Beispiel: Sie haben sich zu einem Relaunch Ihrer Website entschieden. Diese Gelegenheit möchten Sie dazu nutzen, auf ein benutzerfreundlicheres Content Management-System zu wechseln. In diesem Zug wird also die komplette Website grundlegend überarbeitet: Veraltete Inhalte fliegen raus, die Struktur der Seite ändert sich teilweise, die URLs der einzelnen Seite werden optimiert. Die Seite ist fertig und wird scharfgestellt.

Ihre alte Seite hat im Laufe der Zeit jedoch einige Links von anderen Seiten bekommen und wurde über Jahre hinweg von Google indexiert.

In diesem Szenario sollte man unbedingt daran denken, die alten URLs der Seite auf den jeweiligen äquivalenten Inhalt der neuen Seite per 301-Redirect weiterzuleiten.

Analog zu oben meldet der Webserver dadurch:

"Hallo lieber Crawler, die Adresse, die du abrufen möchtest, existiert nicht mehr. Der Inhalt ist jedoch nicht weg, er ist jetzt allerdings dauerhaft unter dieser URL erreichbar. Bitte vergiss die alte Adresse einfach und nimm dafür die neue URL in deinen Index auf. Bis bald!"

Welche Rolle spielen Redirects im Alltag?

Wie ich einleitend erwähnt habe, ist die korrekte Einrichtung der technischen Infrastruktur natürlich Aufgabe eines Administrators, der die entsprechende Expertise im Bereich Serverkonfiguration mitbringt. Dennoch gibt es im Alltag eines Online Marketers durchaus Situationen, die das Einrichten einer einfachen Weiterleitung notwendig machen, ohne dass dazu extra ein Support-Ticket erstellt werden muss.

Beispiel: Wenn der Ausbau der organischen Reichweite Ihrer Website Bestandteil Ihrer Marketing-Strategie ist und Sie in diesem Zuge regelmäßig SEO-relevante Blogposts veröffentlichen, ist die URL des jeweiligen Artikels eine der Stellschrauben, die Sie berücksichtigen sollten.

Content Management-Systeme wie WordPress erstellen (bei entsprechender Konfiguration) die URL eines Artikels meist automatisch aus dem Titel des jeweiligen Artikels. In der Regel ist das auch recht praktisch. Es kommt allerdings gar nicht allzu selten vor, dass man die URL nach der Veröffentlichung des Artikels noch einmal überarbeiten möchte – sei es, weil man feststellen muss, dass man einen Tippfehler in der Überschrift übersehen hat, oder weil man die URL im Zuge einer nachträglichen Überarbeitung noch einmal genauer auf ein bestimmtes Keyword hin optimieren möchte.

"Blöderweise" wurde der Artikel in der Zwischenzeit schon in sozialen Netzwerken und im Newsletter geteilt, sowie in einigen anderen Artikeln verlinkt. In diesem Fall ist es natürlich praktisch, wenn man die nachträgliche Veränderung an der Adresse des Artikels durch die schnelle Einrichtung eines 301-Redirects beheben kann.

Wie richtet man eine Weiterleitung ein?

Ein Weg, einen Redirect zu setzen, ist es einen entsprechenden Eintrag in der .htaccess-Datei zu setzen. Das Bearbeiten dieser Datei ist jedoch nicht ganz ungefährlich und Änderungen sollten im Idealfall nur von sachkundigen Personen vorgenommen werden.

In der Regel ist die Verwendung eines entsprechenden Plugins der deutlich einfachere und ungefährlichere Weg, um selbstständig Weiterleitungen einzurichten. Die meisten CMS bieten hierfür die entsprechenden Erweiterungen an. 

Beispiele:

Übrigens: Wenn Sie HubSpot verwenden, werden Redirects automatisch gesetzt, wenn Sie die URL eines Artikels, einer Landing Page oder einer Seite verändern. Zudem gibt es natürlich auch die Möglichkeit, Weiterleitungen manuell oder als Bulk-Upload einzutragen.

Daniel Ahlers

Daniel ist Technical Consultant bei TRIALTA.

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